Sport und Nachhaltigkeit – wie passt das eigentlich zusammen?
Sehr gut, findet Julia von move4sustainability. Der Sportsektor hat einen enormen Stellenwert, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und ressourcenschonend durchgreifen zu können. Damit auch du nachhaltiges Handeln beim Sporteln locker umsetzen kannst, haben wir dir fünf einfache Tipps zusammengestellt.
Sport verbindet!
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland gibt an, mindestens einmal in der Woche Sport zu treiben. Gelegentlich sportlich aktiv sind dagegen über 80 Prozent. Deutschlandweit gibt es über 88.000 Sportvereine, in Österreich sind es 1421. Für die aktive Sportausübung gaben 2015 private Haushalte beispielsweise in Deutschland etwa 56 Milliarden Euro aus. Das sind über 1200 Euro pro Haushalt! Das WM-Finale 2018 zwischen Frankreich und Kroatien haben insgesamt über 1,1 Milliarden Menschen verfolgt. Was sagen uns diese Zahlen?
Sport ist mehr als nur körperliche Betätigung. Sport ist ein Lebensgefühl, das Menschen über Grenzen hinweg verbindet und ein gemeinsames Verständnis prägt. Sport gilt als Sprache, die jede/r spricht.
Der Sportsektor macht einen erheblichen Anteil in der Wirtschaft aus und schafft zahlreiche Arbeitsplätze. Sport muss endlich als Medium und Sprachrohr genützt werden, um nachhaltiges Handeln anzutreiben. Die Einigung auf umweltpolitische Richtlinien ist meist kompliziert und die aktive Umsetzung auf nationaler oder internationaler Ebene braucht meist lange Zeit. Auf individueller Ebene kannst du allerdings jetzt schon damit beginnen, Nachhaltigkeit beim Sporteln umzusetzen! Mit diesen 5 Tipps sportelst du mit gutem Gewissen!
1. I love my bike - öfter mal auf's Rad!
Du gehst gerne ins Gym, das Aufwärmen im Studio ist für dich aber einfach langweilig? Cardiotraining in stickigen Räumen ist absolut nicht deins? Dann ab auf’s Fahrrad und bike zu deinem nächsten Fitnessstudiobesuch und lege anfallende Wegstrecken damit zurück! So hast du nicht nur bei der Ankunft dein allgemeines Aufwärmen oder Cardiotraining in der Tasche, du sparst dir Nerven bei der Parkplatzsuche, Zeit und Co2. Rund ein Fünftel aller Treibhausgase in Deutschland stammt aus dem Straßenverkehr. Wenn du dein Auto gegen ein Fahrrad tauscht und pro Tag rund 10 Kilometer für den Weg zur Arbeit zurücklegst, sparst du rund 400 Kilogramm CO2 pro Jahr ein! Und nichts geht über eine entspannende Runde auf dem Fahrrad mit leichtem Fahrtwind, die dich den Arbeitsstress vergessen lässt. Feierabendstimmung pur!
Achte speziell in der kalten Jahreszeit auf wärmende Kleidung und ausreichend Sichtbarkeit. Trage unbedingt in der Dunkelheit zusätzlich zu deinen Fahrradlichtern Reflektoren, die dich für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar machen. Ein perfekt sitzender Helm und Handschuhe schützen dich im Falle eines Sturzes.
2. Nachhaltige Sportkleidung
Bequeme Sportkleidung ist nicht nur beim Sporteln beliebt. Die angenehme und praktische Passform gibt uns auch im Alltag ein rundum gemütliches Gefühl – unabhängig davon, ob wir gleich von der Couch loslaufen oder lieber noch liegenbleiben möchten. Sports Gear ist einfach im Trend. Noch besser natürlich, wenn unsere Sportkleidung nachhaltig ist, kein Mikroplastik abgibt und länger ohne Abnutzungserscheinungen bleibt. Viele Hersteller legen bereits Wert auf eine nachhaltige Produktion. Wenn auf der Suche nach neuer Sportkleidung bist: In Mimi Sewalskis „Avocadostore (https://www.avocadostore.at/), dem Marktplatz für faire und nachhaltige Kleidung, wirst du bestimmt fündig. So hast du noch länger etwas von deiner heißgeliebten Sportkleidung.
Extra Tipp: Wenn deine Sportkleidung nach jedem Workout sofort in die Wäsche wandert, denk noch einmal darüber nach. Bei jedem Waschen lösen sich die Massen an Mikrofasern aus Kunststoff. Weltweit werden diese in die Meere gespült. Natürliche Fasern richten geringen Schaden an und müssen ohnehin seltener gewaschen werden. Hänge deine Sportkleidung nach dem Training am besten draußen an der frischen Luft auf und lass sie über Nacht auslüften. Ein weiteres Mal kannst du sie auf jeden Fall noch tragen!
3. Mit Öffis zur Höchstleistung
Du betreibst Sport wettkampfmäßig und bist dafür viel und oft unterwegs? Auch hier kannst du ansetzen und deinen ökologischen Fußabdruck im Zaum halten. Bilde Fahrgemeinschaften oder nehme öffentliche Verkehrsmittel, wie den Zug. Bei längeren Anfahrten kannst du dich gut ausruhen, zwischendurch aufstehen und deine Beine durchlockern – und kommst nicht mit komplett gerädert und mit versteiften Beinen am Wettkampfort an! Zudem gibt es oft W-Lan.. Und meist auch eine Steckdose, mit der du sicherstellst, dass deinem Smartphone mit deiner Gewinner-Playlist in entscheidenden Momenten nicht der Saft ausgeht.
4. Teufelszeug Plastikflasche?
Plastik ist das No-Go unserer Zeit. Dabei bietet der Kunststoff durchaus Vorteile, die beispielsweise in der Medizin lebensrettend sein können. Für einen ressourcenschonenden Umgang solltest du persönlich dennoch so gut wie möglich darauf verzichten und Alternativen suchen, die mehrmals, wenn nicht für immer, verwendet werden können. .
Eine stabile und wiederauffüllbare Sportflasche ist ein Must-Have jeder und jedes Sporttreibenden. Trinkflaschen aus beispielsweise Edelstahl oder Glas sind im Vergleich zu Plastikflaschen langlebiger, gesünder und umweltfreundlicher. Außerdem gibt es sie in unzähligen Farben mit unterschiedlichen Aufdrucken, wo bestimmt dein langer Wegbegleiter dabei sein wird.
Das heißt nicht, dass du auf deinen geliebten Isodrink verzichten musst! Ein Rezept zum Selbermischen eines Isodrinks findest du hier!
5. Nachhaltiges Kraftfutter
Futter für die Muskeln: Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Proteinaufnahme von ca. 0,8 Gramm pro Körpergewicht zum Erhalt von lebenswichtigen Funktionen. Aktive Sportler/innen benötigen um einiges mehr an Protein, um leistungsfähig zu bleiben und Muskelwachstum voranzutreiben. Die Aufnahme von maximal 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht wird hier empfohlen. Das bedeutet allerdings nicht, dass du jetzt Unmengen an Fleisch essen musst, um weiterhin sportlich bleiben zu können. Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch verursacht 36 Gramm Kohlendioxid – das entspricht einer Autobahnfahrt von über 250 Kilometern! Es gibt viele klimaschonendere Proteinalternativen, die dich beim Muskelaufbau unterstützen können. Bohnen, Linsen, Tofu, Quinoa und Brokkoli halten deinen ökologischen Fußabdruck schlank und deine Muskeln stark. Und bringen zudem Abwechslung in deinen Speiseplan!
Es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um nachhaltigen Sport zu machen! Mit unseren 5 Tipps setzt du auf jeden Fall Schritt für Schritt in die richtige Richtung!
Viel Spaß beim nachhaltigen Sporteln!
Julia von move4sustainability
Über die Autorin:
Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.
Weitere Infos:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) (2018): Sportwirtschaft - Fakten & Zahlen, Berlin. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/sportwirtschaft-fakten-und-zahlen.pdf%3F__blob%3DpublicationFile%26v%3D12
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