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Bildung, bitte! Bildung für nachhaltige Entwicklung als Grundstein für eine bessere Zukunft

Unter den insgesamt 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung - den Sustainable Development Goals - wird SDG 4 explizit der Bildung gewidmet. Warum Bildung für die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt, erfährst du in diesem Blogartikel!


SDG 4 – Hochwertige Bildung

SDG 4 „Hochwertige Bildung“ zielt darauf ab, inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle zu fördern. So soll bis 2030 sichergestellt werden, dass zum Beispiel alle Jugendlichen und ein erheblicher Anteil der Erwachsenen lesen, schreiben und rechnen lernt und der Zugang aller Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer zu erschwinglicher und hochwertiger Bildung gewährt werden soll.

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Hochwertige Bildung für alle - das hochgesteckte Ziel des SDG 4

Der Bildung für nachhaltige Entwicklung wird hier zudem ein eigener Unterpunkt eingeräumt. Alle Lernenden sollen die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung. Wir werfen heute einen Blick darauf, warum Bildung zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele ein so unverzichtbares Element ist.


Bildung als Basis

Bildung gilt als Basis einer nachhaltigen Entwicklung, da sie neben des Erwerbs von Wissen zu Nachhaltigkeitsproblemen auf den Aufbau besonderer Kompetenzen abzielt. Diese Kompetenzen werden zwar in der Fachliteratur unterschiedlich gegliedert, haben aber allesamt ein Ziel vor Augen: konkrete Problemlösungsstrategien in einer Zeit komplexer, nie da gewesener Herausforderungen, deren Lösungen langfristige Wirkungen nachweisen müssen. Dabei muss das Individuum Mensch lebenslang besondere Fähigkeiten vorweisen können, die nur selbstbestimmt, motiviert, partizipativ, kooperativ und sinngemäß weiterentwickelt werden können.


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Auf der Suche nach konkreten Problemlösungsstrategien - mit Bildung als wichtige Basis

Bildung hat also den Anspruch, nachhaltige Entwicklung tatsächlich zu verwirklichen. Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigt sich neben dem Lerninhalt und der damit einhergehenden Aufnahme zentraler, relevanter Themen wie Klimawandel, Biodiversität, nachhaltigem Konsum- und Produktionsmuster und Katastrophenvorsorge auch mit Pädagogik und Lernumgebungen, die interaktiv und neu gestaltet sein müssen, um zu nachhaltigem Handeln zu inspirieren und zu befähigen. Die Lernergebnisse sollen geförderte Kompetenzen sein sowie kritisches und systematisches Denken, Entscheidungsfindung und die schlussendliche Übernahme von Verantwortung, um eine gesellschaftliche Transformation zu erreichen.


Wissen und Kompetenzen

Durch Bildung, die ein unverzichtbares Element zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung ist, wird einerseits Wissen, das für eine nachhaltige Entwicklung von Bedeutung ist, an jetzige und künftige Generationen weitergegeben. Sie trägt aber auch zum Capacity Building, also zum Kompetenzaufbau, bei, indem sie zum Verstehen, Interpretieren und Einordnen von Nachhaltigkeitsproblemen befähigt und zu entsprechenden Handlungsmöglichkeiten führt, um Probleme aufzugreifen und aktiv und verantwortungsvoll mitwirken zu können. Daher ist es wichtig, nachhaltige Entwicklung als Inhalt zu sehen und diesen in verschiedene Bildungsphasen einzubauen. Bildung für nachhaltige Entwicklung, beginnend bei der vorschulischen Bildung bis weit hin zur Erwachsenenbildung und darüber hinaus, zielt nun darauf ab, alle Menschen am Mitwirken der nachhaltigen Gestaltung der Verhältnisse einzubeziehen und ist somit ein mehr als umfangreicher Lern- und Gestaltungsprozess.


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Verstehen von Zusammenhängen als Grundlage für ein ganzheitliches Verständnis

Output-orientierter vs. Input-orientierter Ansatz

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Output-orientierter Bildungsansatz, der sich an Kompetenzen orientiert und somit Problemlösestrategien und Handlungskonzepte beinhaltet. Im Gegensatz dazu beschäftigen sich konventionelle Bildungsansätze, mit welchen Gegenständen die Lernenden konfrontiert werden und mit der Wissensaneignung per se (Input-Orientierung). Durch die Kompetenzen wird die Fähigkeit geschaffen, Zusammenhänge besser zu verstehen und gesellschaftliche Problemstellungen bearbeiten zu können.



Bildung auf verschiedenen Ebenen

Bildung für nachhaltige Entwicklung passiert auf einem Feld des Zusammenspiels verschiedener Ebenen, der Mikro,- Meso- und Makroebene. Auf der Mikroebene spielt jeder Mensch eine Rolle in einer Gesellschaft, indem er/sie sich Wissen aneignet und nachhaltig, aktiv und kompetent agiert. Institutionen und Organisationen entwickeln auf der Mesoebene Methoden und Bildungsstrategien im Sinne der nachhaltigen Entwicklung, die stets überarbeitet und verbessert werden. Die Makroebene vereint die Mikro- und Mesoebene als Summe aller Lernprozesse der Organisationen und individuellen AkteurInnen. Aus den unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich ein breites Spektrum für die Entwicklung von Partnerschaften, Agenden und Interaktionsformen.



Bildung für nachhaltige Entwicklung ist also unentbehrlich, um Problemlösungsstrategien zu finden. Diese Problemlösungsstrategien müssen zudem auf die Themen Sport und Bewegung gleichermaßen abzielen, wie die Entwicklung von Kompetenzen zum Vorantreiben nachhaltiger Entwicklung im Sportunterricht.


Viel Spaß beim Ausprobieren und Weiterbilden! :)


 

Über die Autorin:

Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.

 


Weiterführende Informationen:

  • Adomssent, M. (2013): Exploring universities‘ transformative potential foor sustainability- bound learning in changing landscapes of knowledge communication.- In: HUISINGH, D. (Hrsg.), Journal of Cleaner Production. Learning for Sustainable Development in Regional Networks. Knoxville, USA.

  • Deutsche UNESCO-Kommission e. V. (DUK) (2000): UNESCO Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Bonn. URL: http://www.bne-portal.de/sites/default/files/_2015adomsse_Roadmap_deutsch_0.pdf

  • Grunwald, A. und Kopfmüller, J. (2012): Nachhaltigkeit. Frankfurt/Main.

  • Heinrichs, H. und Michelsen, G. (Hrsg.) (2014): Nachhaltigkeitswissenschaften. Heidelberg.

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