top of page
AutorenbildJulia

Every Breath Counts: World Athletics startet Kampagne zur Verbesserung der Luftqualität

Der Dachverband für Leichtathletik „World Athletics“ startete am 1. Juni 2022, pünktlich zum Global Running Day, die Aktion „Every Breath Counts“! Was es damit auf sich hat und wie es um die Luftqualität beim Sporteln steht, erfährst du in diesem Artikel.




World Athletics: Sustainability Strategy 2020-2030


World Athletics ist der Dachverband aller nationaler Sportverbände für Leichtathletik. Bis 2019 war der Verband unter dem Namen International Association of Athletics Federations (IAAF) bekannt und kam u.a. aufgrund der Verhinderung der Aufklärung von Verstoßen gegen die Anti-Doping-Regeln in die Medien. Nun gibt es hingegen wieder gute Neuigkeiten- in Richtung Nachhaltigkeit.



Bereits im April 2020 veröffentlichte der Verband seine Nachhaltigkeitsstrategie, die Sustainability Strategy 2020-2030“ .


Nachhaltigkeit in der Leichtathletik wird darin definiert als das „Vorantreiben der Praktiken und Verhaltensweisen von Einzelpersonen und Organisationen, die den Sport so entwickeln, dass er:


• die Bedürfnisse zukünftiger Generationen berücksichtigt,

• eine faire und sportliche Plattform auf der Grundlage ethischer Prinzipien bietet,

• aktiv interessierte Parteien einbindet und Entscheidungen und Aktivitäten offen gegenübersteht und

• sicherstellt, dass Maßnahmen einen ausgewogenen Ansatz hinsichtlich ihrer sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen verfolgen.“



Inbesondere der Klimaschutz stellt eine hohe Priorität dar:


"Klimaschutz ist möglich, wenn man die Kraft des Sports nutzt. Es ist an der Zeit, dass Sportorganisationen, Athlet*innen, Teilnehmer*innen und besorgte Bürger*innen Klimaschutzmaßnahmen fordern, um die natürliche Umwelt, den Sport und unsere Lebensweise zu schützen."

Sebastian Coe, Präsident World Athletics




Every Breath Counts


Am 1. Juni 2022 startete nun auch World Athletics die Kampagne „Every Breath Counts“, um dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu fordern. Menschen auf der ganzen Welt sollen dafür eine Erklärung für saubere Luft unterzeichnen, unterstützt wird die Kampagne von internationalen Forscher*innen und Sportler*innen.



Dass es sich um eine dringende Notwendigkeit handelt, zeigen zahlreiche globale Studien, welche die weltweit gravierenden Ausmaße von Luftverschmutzung deutlich machen. Bis zu sieben Millionen Todesfälle pro Jahr sind der Luftverschmutzung verschuldet.


So berichtet die World Health Organization (WHO):


„Haushaltsfeuerungsanlagen, Kraftfahrzeuge, Industrieanlagen und Waldbrände sind häufige Quellen der Luftverschmutzung. Schadstoffe von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit sind Feinstaub, Kohlenmonoxid, Ozon, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid. Außen- und Innenluftverschmutzung verursachen Atemwegs- und andere Erkrankungen und sind wichtige Ursachen für Morbidität und Mortalität.


WHO-Daten zeigen, dass fast die gesamte Weltbevölkerung (99 %) Luft einatmet, die die Grenzwerte der WHO-Richtlinien überschreitet und einen hohen Schadstoffgehalt aufweist, wobei Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen unter der höchsten Exposition leiden.


Die Luftqualität ist weltweit eng mit dem Klima und den Ökosystemen der Erde verbunden. Viele der Ursachen der Luftverschmutzung (d. h. die Verbrennung fossiler Brennstoffe) sind auch Quellen von Treibhausgasemissionen. Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung bieten daher eine Win-Win-Strategie für Klima und Gesundheit, indem sie die durch Luftverschmutzung verursachte Krankheitslast verringern und zur kurz- und langfristigen Eindämmung des Klimawandels beitragen.“







Nicht nur die Leistungsfähigkeit steht auf dem Spiel


Zunehmende Fettleibigkeitsraten, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, schlechte Ernährung und eingeschränkter Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln wirken sich weltweit negativ auf die Gesundheit der Menschen aus. Trotz eines größeren Bewegungsbedarfs als je zuvor setzt verschmutzte Luft die 1,4 Milliarden Menschen, die regelmäßig laufen, dem Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Folgen aus.


Eine Umfrage von World Athletics, bei der 4000 Personen in Großbritannien, den USA, Frankreich und Indien befragt wurden, ergab, dass fast zwei Drittel (65 %) der Befragten der Meinung sind, dass die Regierungen nicht ernsthaft genug gegen die Luftverschmutzung vorgehen. Mehr als die Hälfte (53 %) der befragten Menschen haben Angst vor der Luftverschmutzung, die ihr Laufen oder ihre Fähigkeit, sich im Freien zu bewegen, beeinträchtigt. Laut einer neuen Studie von World Athletics wünschen sich drei Viertel (75 %) der Menschen strengere Ziele und Überwachung durch Regierungen und Unternehmen, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen.


Da 83 % der Menschen glauben, dass der Zugang zu sauberer Luft ein Menschenrecht ist, besteht ein klarer Konsens darüber, dass die Luftverschmutzungskrise eine Frage der sozialen und klimatischen Gerechtigkeit ist. 75% der Befragten äußern zudem ein großes Interesse, selbst gegen Luftverschmutzung vorgehen zu wollen.



„Es ist eine einfache Frage, aber leider ist es ein Wettlauf gegen die Zeit, um dorthin zu gelangen. Als Läufer möchte ich sicherstellen, dass zukünftige Generationen die gleiche Freiheit und Freude erleben können, die ich mein ganzes Leben lang empfunden habe. Im Moment haben wir eine einmalige Gelegenheit, zusammenzukommen, um die Veränderung zu fordern, die wir in der Welt sehen müssen. Schließen Sie sich dem Wettlauf um saubere Luft an, bevor es wirklich zu spät ist.“ Sebastian Coe, Präsident World Athletics




Machst du dir Gedanken über Luftqualität und Luftverschmutzung, wenn du im Freien sportelst? Was sind deine Erfahrungen? Fakt ist: Noch können wir etwas unternehmen – auch und gerade im und für den Sport!




 

Über die Autorin:


Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.

 

Comments


bottom of page