Über 15 Millionen Sportler*innen machen in Deutschland regelmäßig Sport in der Natur. Welche Rolle der gute alte Baum dabei spielt, erfährst du in diesem Artikel!
Neben Wandern, Klettern, Trail-Running, Reiten, Kanufahren und Segelfliegen sind es viele weitere Sportarten, die Sportbegeisterte in die Natur locken. Die Kombination aus sportlicher Betätigung und der Nähe zur Natur sorgt bewiesenermaßen stressreduzierend und in vielen Aspekten gesundheitsfördernd. Über den Aufenthalt im Grünen wird überwiegend berichtet, sich danach ausgeruhter, gestärkter und erfrischter zu fühlen. Das wunderbare Gefühl, den „Kopf endlich freizubekommen“ bietet willkommene Abwechslung zum alltäglichen Stress zwischen Lärm und Beton.
Jetzt haben Expert*innen herausgefunden, warum gerade Wälder eine bedeutende Rolle spielen!
Nadelbäume und Killerzellen
Bäume und Wälder sorgen dafür, dass Menschen, die sich regelmäßig zwischen diesen aufhalten, mehr Killerzellen produzieren können. Killerzellen im Körper sorgen für ein starkes Immunsystem, indem sie Krankheitserreger und mögliche Tumorzellen bekämpfen.
Eine der verholzten Pflanzen sticht bezüglich ihrer positiven Wirkung sprichwörtlich hervor: der Nadelbaum. Ausschlaggebend dafür sind die darin enthaltenen botanischen Duftstoffe, sogenannte Terpenoide. Terpenoide sind eine Art Kommunikationsmittel der Bäume, um z.B. ihresgleichen vor Insekten zu warnen.
Fichten, Tannen und Kiefern sollen besonders effektiv wirken. In einer wissenschaftlichen Studie wurden Terpenoiden Zellkulturen mit keimenden Tumoren beigefügt. Das Ergebnis: die Terpenoide töteten die vorhandenen Krebszellen ab! Eine weitere Studie zeigte, dass die Verfütterung von Terpenoiden an Tiere, die bösartige Tumore vorgewiesen hatten, zu einem Rückgang der Geschwüre führte.
Choose your fighter: Aufenthalt im Wald
Obwohl die Wirkung der Terpenoide nicht eins zu eins auf den Menschen zu übertragen ist und die exakte Wirkung noch intensiv erforscht werden muss, zeigte sich jedoch auf hier bei wissenschaftlichen Studien, dass ein Mensch, der einen Tag im Wald verbracht hatte, um 40% mehr Killerzellen im Blut aufweisen konnte. Die Steigerung hielt sogar eine Woche lang an. Zwei Waldtage hintereinander sorgten sogar für eine Steigerung um 100%. Die daraus entnommene Empfehlung lautete daraus: Jeder Mensch sollte zumindest zwei ganze Tag pro Monat im Wald verbringen – wandernd, waldbadend oder wie es gerade beliebt.
Natur erhalten
Unbedingt im Auge behalten sollte man dabei, dass Sportarten wie in etwa Skifahren die Natur in einem hohen Maße beschädigen und beeinflussen können. Es braucht eine gesellschaftliche Verantwortung und intensive Auseinandersetzung sowie Maßnahmen, damit diese negativen Auswirkungen nicht nur eingedämmt, sondern auch Strukturen geändert werden, um den nächsten Generationen noch lange Zeit die erstaunlichen, gesundheitlichen Vorteile von Wald und Natur bieten zu können.
Natur bildet die Grundlage für die Befriedigung unserer Bedürfnisse - und eben auch für Sport!
Viel Spaß beim Naturgenießen!
Julia von move4sustainability
Über die Autorin:
Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.
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