Heute haben wir die besondere Ehre, mit Sophie Wirth zu sprechen. Sie ist Gründerin von Fitico Sportswear, ein Unternehmen, das auf neugedachte Weise nachhaltige Sportbekleidung herstellt.
„Bei allem was wir tun, stehen Mensch und Umwelt im Mittelpunkt“ – so das Motto von Fitico Sportswear. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Idee. Denn Fitico Sportswear steht für stylische und nachhaltige Sportkleidung – aus recycelten Fischernetzen!
Wie es dazu kam und welchen Impact Sportbekleidung auf Nachhaltigkeit hat, erfährst du hier!
Los geht's mit dem Interview!
Julia m4s: "Hallo Sophie! Herzlichen Dank, dass du dir Zeit für move4sustainability genommen hast! Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, Fitico Sportswear zu gründen und Nachhaltigkeit in den Sportbereich einfließen zu lassen? Hat es einen konkreten Anlass gegeben?"
Sophie: "Ich wollte eine eigene Firma gründen. Dass es der Modebereich sein würde, war mir schnell klar. Nach wie vor gehört die Modeindustrie zu den schmutzigsten Industrien überhaupt. Und Sportmode ist da keine Ausnahme. Als da ein großer Sportdiskonter aus England in den österreichischen Markt eintrat, der so ziemlich für alles steht, was wir an der Sportmodebranche schlecht finden, war die Entscheidung klar: Ich wollte zeigen, dass es besser geht. Dass ein anderes Wirtschaften möglich ist, ohne Umweltzerstörung und Ausbeutung von Arbeitern und Arbeiterinnen."
Julia m4s: "Was zeichnet Fitico Sportswear im Bereich der Nachhaltigkeit aus?"
Sophie: "Unsere Sportmode ist aus recycelten Fischernetzen gemacht. Fischernetze, die ansonsten als Geisternetze in den Weltmeeren landen würden, werden gesammelt und zur Recycling-Anlage in Slowenien gebracht, wo sie geschreddert, eingeschmolzen und zu neuen, hochwertigen Nylonfaser ®Econyl verarbeitet werden.
Aus diesem Recycling-Nylon entstehen unsere hochwertigen Sportstoffe, die geruchsneutral und schweißabweisend sind & sich anfühlen wie eine zweite Haut."
Julia m4s: "Wie war die Situation für dich in der „Anfangsphase“ der Gründung deines Unternehmens? Bist du auf große Skepsis gestoßen?"
Sophie: "Die Idee, aus alten Fischernetzen Mode zu machen, ruft immer wieder Begeisterung hervor. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir befreien die Weltmeere von Plastikmüll, an dem viele Meerestiere verenden würden. Gleichzeitig produzieren wir tolle Sportmode, aber ohne den ökologischen Fußabdruck wie viele andere Hersteller. Viele können sich zunächst nicht vorstellen, wie Sportmode aus recycelten Fischernetzen aussieht oder sich anfühlt. Sie sind dann oft ganz überrascht, dass sich der Stoff wunderbar weich und angenehm anfühlt, und etwa auch nicht nach Meer „riecht“ – das geht aber gar nicht, die Netze werden ja zu ganz dünnen Nylonfäden versponnen und damit ganz neu verarbeitet."
Julia m4s: "Welchen Sport machst du am liebsten in Fitico Sportswear?"
Sophie: "Ich liebe die Herausforderung, deshalb mache ich besonders gerne ®Crossfit in meiner Fitico Sportswear. Eine ideale Ergänzung dazu sind für mich Hot Yoga und Vinyasa Flow zur Entspannung. Die Fitico Sportmode ist sowohl für Sportarten geeignet, bei denen man eine gute „Compression“ braucht, wie ®Crossfit, oder intensiv schwitzt, wie Hot Yoga, als auch für andere Yogastile oder Tanzen, wo die Kleidung viel Bewegungsfreiheit geben muss."
Julia m4s: "Wie motivierst du dich so richtig bzw. was motiviert dich, wenn du mal keine Lust auf Sport hast?"
Sophie: "Der Gedanke daran, wie ich mich nach dem Sport fühlen werde, motiviert mich eigentlich immer. Das wichtigste ist oft, einfach nur den ersten Schritt zu tun, z.B. die Tasche zu packen für die Yogastunde, Schuhe anzuziehen oder mich einfach aufs Rad zu setzen. Alles andere kommt von selbst - der Spaß am Sport treiben stellt sich ja eh sofort ein, sobald man angefangen hat!"
Julia m4s: "Findest du, dass Sport und Nachhaltigkeit ein starkes Team sind oder ist Nachhaltigkeit im Sport eher ein „Randphänomen“?"
Sophie: "Ich denke, dass Sport sehr viel mit Gesundheit, Wohlbefinden und Achtsamkeit zu tun hat. Wenn ich auf meinen Körper achtgebe, ist das Bewusstsein für einen gesunden, nachhaltigen Lebensstil oft auch nicht weit. Sport und Nachhaltigkeit geht daher für mich sehr gut zusammen. Leider fehlen oft noch die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dass sich die Nachhaltigkeit in der Herstellung von Sporttextilien mehr durchsetzt."
Julia m4s: "Was wünscht du dir für die Zukunft?"
Sophie: "Dass sich in der Modeindustrie ganz grundlegend etwas ändert. Dass der Trend weggeht von achtlos produzierter und in Massen konsumierter Fast Fashion, die Mensch und Umwelt nur schädigt. Fast Fashion ist ja wie Fast Food: schnell und billig konsumiert, aber sie stellt einen zumeist nicht länger zufrieden, oft bereut man den Kauf sogar. Ich hoffe, dass sich Sportlabels, KonsumentInnen und die Politik zusammenfinden und gemeinsam daran arbeiten, dass Sportmode umwelt- und ressourcenschonender produziert wird."
Sophie Wirth ist Gründerin von Fitico Sportswear. Fitico Sportswear steht für einzigartige und stylische Sportkleidung aus recycelten Fischernetzen.
Liebe Sophie, herzlichen Dank für das inspirierende Gespräch und deinen Pioniergeist! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg mit Fitico Sportswear!
Sophie Wirth ist Gründerin von Fitico Sportswear. Fitico Sportswear steht für einzigartige und stylische Sportkleidung aus recycelten Fischernetzen.
Julia von move4sustainability
Über die Autorin:
Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.
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