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Walk this way! Wie einfaches Spazieren nachhaltige Entwicklung fördert

Aktualisiert: 13. Feb. 2020

Ein gemütlicher Spaziergang, um den Kopf freizubekommen, durchzuatmen und abzuschalten. Selten gibt es eine angenehmere und entspanntere Art, dem Alltag zu entfliehen. Nicht umsonst geht Bill Gates beim Entwickeln großer Ideen auf und ab oder unternimmt einen langen Spaziergang. Eine gewinnbringende Routine, die Kreativität, Innovation - und eine nachhaltige Entwicklung fördert!


Neben der Kreativität wird auch etwas für die Gesundheit getan. Ein täglicher Spaziergang über 30 Minuten fördert nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern baut auch Stress ab. Warum gemütliches Spazierengehen auch für eine nachhaltige Entwicklung der Renner ist, erfährst du in diesem Artikel.


Bewegung ist Leben

Eins steht fest: Ohne Bewegung gibt es keine menschliche Entwicklung. Der menschliche Körper besteht zu 40 % aus Arbeitsmuskulatur und ist für Bewegung gemacht. Ohne Bewegung würde die Arbeitsmuskulatur verkümmern und in ihren Funktionen unbrauchbar werden. In unserer Gesellschaft wird oft von einem „Bewegungsmangel“ gesprochen. Gemindertes Wohlbefinden, ungenügende Belastbarkeit und Erholungsfähigkeit, einhergehend mit einem Verlust an Lebensqualität, sind Erscheinungsformen und rückzuführen auf Bewegungsmangel.


Störungen der harmonischen Persönlichkeitsentwicklung und der Gesundheit können auftreten, die weiters gefährliche Folgen mit sich ziehen. Das Resultat ist eine erhebliche Zunahme chronischer Krankheiten. Eine Tatsache, die sich speziell in jüngerer Zeit als großes Problem für die menschliche Gesellschaft entwickelt hat.

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Der menschliche Körper ist für Bewegung gemacht.

Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen

Folgeerscheinungen des Bewegungsmangels sind bei Kindern und Jugendlichen aufgrund geringer Datenlage nicht genau wie jene von Erwachsenen dokumentiert und individuell unterschiedlich zu beurteilen. Dennoch sind ähnliche Auswirkungen mit gesundheitlichen Folgeschäden dokumentiert. National und international gehen bewiesen die Bewegungszeit und der Bewegungsdrang von Kindern und Jugendlichen zurück, was in einer Abnahme der motorischen Leistungsfähigkeit resultiert. Das Ergebnis ist ein inaktiver Lebensstil, der mit Begleiterscheinungen, wie Unruhe, Ungeschick im Bewegungskönnen, Bewegungsunlust, emotionale Instabilität und Störungen der Konzentration einhergeht.


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Technologie, Urbanisierung und Medienkonsum sind größtenteils für Bewegungsmangel verantwortlich.

Kinder besitzen den Urdrang, sich großräumig zu bewegen, da menschliche Entwicklung über Interaktion zwischen Menschen und Umwelt passiert und ein komplexes Konstrukt aus Ursache, Wirkung und Zusammenhängen darstellt. Mit interaktiven Handlungen wird die Umwelt entdeckt, es wird gelernt und begriffen. Dabei kommt es zu einem Reifungsprozess der Muskeln und des Nervensystems, der von entsprechenden Umwelteinflüssen abhängig ist. Unsere westliche Gesellschaft ist hochgradig technisiert, räumliche Bewegung nimmt dadurch automatisch ab. Dies geht sogar so weit, dass Bewegungshäufigkeit sogar mit zunehmendem Technisierungsgrad auch noch weiter abnimmt. Neben technologischen Errungenschaften werden auch Medienkonsum und Urbanisierung auf die Bewegungsabnahme zurückgeführt.



Straßenverkehr schränkt Bewegung ein

Der Straßenverkehr gilt u.a. als Hauptursache und Hindernis für bewegungsorientierte Spiele von Kindern. Straßen und Wege werden und können selten als Spielort genutzt werden. Dafür bergen sie versteckte Gefahrenquellen. Der Lebensraum wird stark eingeschränkt und es befinden sich nur noch wenige Ansteuerungspunkte für bewegte Freizeit in unmittelbarer Wohnumgebung von Kindern, die sie selbstständig und ohne Begleitung von Erwachsenen erreichen könnten. Das führt dazu, dass Erwachsene, die ohnehin geringe zeitliche Kapazitäten haben, ihre Kinder zu Spielplätzen etc. begleiten müssen, den Kindern das eigenständige Zurücklegen des Weges nicht erlauben und Kinder das Haus gar nicht erst so oft verlassen. Ein Teufelskreis!


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Sei ein Vorbild!

Vorbildwirkung

Eltern und Erwachsene haben eine allseits bekannte Vorbildwirkung auf Kinder. Kinder sind abhängig von Eltern und nehmen deren Gewohnheiten an. Dennoch sind es Eltern und Erwachsene, die ihr Leben vorrangig mit Bewegungsarmut gestalten. Auch kurze Wege werden mit dem Auto zurückgelegt, Kinder werden so auch auf dem bequemsten Weg transportiert, verlieren aber dadurch entscheidende Bewegungsmöglichkeiten. Elektronische Medien und der ansteigende Medienkonsum haben ebenso einen gravierenden Einfluss auf körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen. Sie werden meist als praktische Beschäftigungstherapie vonseiten der Eltern angesehen. Die Kinder und Jugendlichen werden mit technischen Medien langfristig beschäftigt und konzentrieren sich auf Tätigkeiten mit Tablets, Smartphones und Spielkonsolen, die primär sitzend und ohne persönliche zwischenmenschliche Interaktion stattfinden. Intensiver Medienkonsum kann dabei negative Auswirkung auf kreative Prozesse haben, Kreativität sogar hemmen und die Ausbildung von Fantasie negativ beeinflussen.


Tägliche Bewegung im Alltag fördert nachhaltige Entwicklung

Daher ist es laut Weltgesundheitsorganisation umso wichtiger, dass nicht nur explizit Sport, sondern auch alltägliche Bewegung als Grundstein einer gesunden Lebensweise propagiert werden muss. Es wird hervorgehoben, wie verhältnismäßig gering der Aufwand ist, um die angestrebte „gesunde Lebensweise“ fernab von Sitzen und Bewegungsmangel erreichen zu können. Unter Bewegung wird auch das „alltägliche Bewegen“ verstanden, sei es Arbeit, das tägliche Treppensteigen oder Spazierengehen. Wird das Auto stehengelassen und der Weg mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt, werden Autoabgase und in weiterer Folge Luftverschmutzung reduziert. Ohne es explizit zu merken, werden nachhaltiges Verhalten gefördert und nachhaltige Handlungen umgesetzt. Indem man sich bewegt, wird die Gesundheit gefördert und gleichzeitig Kohlendioxid eingespart, was nicht nur den persönlichen ökologischen Fußabdruck verringert, sondern auch Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit fördert. Somit werden erste Schritte zu einer ganzheitlich nachhaltigen Lebensweise gesetzt.


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Es muss nicht immer Laufen sein! Auch Gehen wirkt sich positiv auf Gesundheit und Umwelt aus.

Was auf den ersten Blick so einfach scheint, hadert nach wie vor mit der aktiven Umsetzung in unserer Gesellschaft. Mit der Einbeziehung von Bewegung und Sport können nachhaltige Verhaltensmuster entwickelt werden. Es zeigt sich also auch hier: Bewegung hilft, Nachhaltigkeit zu leben. Das bedeutet für alle: Raus aus dem alten Trott und rein in die Bewegung! Nicht nur für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden, auch für nachhaltige Entwicklung und zukünftige Generationen!



Viel Spaß beim Spazieren!


Julia von move4sustainability


 

Über die Autorin:

Julia Wlasak ist Vollblut-Sportlerin. Sie blickt auf umfassende Erfahrung im Schul- und Hochschulbereich zurück und wundert sich, warum Sport so wenig Aufmerksamkeit im Nachhaltigkeits- und BNE-Kontext bekommt. Deswegen gründete sie im Dezember 2019 move4sustainability.

 

Weiterführende Informationen zum Thema:

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